Der Anti by K. H. Scheer

Der Anti by K. H. Scheer

Autor:K. H. Scheer [Scheer, K. H. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Atlan und Arkon, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1963-07-05T01:00:00+00:00


6.

Arkon II besaß keinen Mond. Als meine Vorfahren die damaligen Planeten Nummer zwei und vier aus den natürlichen Umlaufbahnen zwangen, um sie in einem langwierigen Prozeß Nummer drei anzugliedern, hatte man darauf verzichtet, zusätzlich noch einige Monde in das kompliziert aufgebaute System einzuordnen.

Dennoch war es nicht ganz finster. Die nächste Regenperiode, gesteuert von dem Robotgehirn, sollte erst in der kommenden Nacht erfolgen. So war der Himmel wolkenlos, und das Licht der zahllosen Sterne konnte ungehindert einfallen.

Es war ein anderes Leuchten und Funkeln als auf der fernen Erde, denn hier befanden wir uns im Zentrum eines Kugelsternhaufens, dessen Sonnenballungen ausreichten, um das Gelände auch bei Nacht aufzuhellen. Wir konnten gut sehen, ohne die Infra-Geräte in Anspruch nehmen zu müssen.

Die nahen Tempelbauten vermittelten einen bedrückenden Eindruck. Man hatte nicht nach der Trichterarchitektonik der Arkoniden, sondern nach dem Vorbild einer unbekannten Rasse gebaut.

Fast glich der Báalol-Tempel einer Festung mit ringförmigen Außenmauern, weit vorgeschobenen Bastionen und schmalen Zufahrtsstraßen. Die hinter den Mauern erkennbaren Gebäude schienen zumeist kegelförmig zu sein. Die spitzen, anscheinend von edlen Metallen belegten Dächer ragten weit in den Himmel hinauf.

Auf dem höchsten First leuchtete eine blutrot strahlende Lampe, die ihren Schein weit ins umliegende Land schickte.

Die weiten Parkanlagen rings um die Bauwerke waren nach dem genau ausgearbeiteten Plan in Minutenschnelle umstellt worden. Dreitausend Mann einer terranischen Raumlandeeinheit warteten draußen in der Finsternis auf Rhodans Angriffsbefehl.

Spezialroboter waren dabei, einen breiten Landstreifen um den Tempel nach unterirdischen Geheimgängen abzusuchen. Es dauerte nur kurze Zeit, bis die exakt funktionierenden Hohlraumtaster acht Stollen in verschiedenen Tiefen feststellten.

Als Rhodan die Nachricht erhielt, lächelte er grimmig. Dann kamen seine Befehle, aus denen hervorging, daß er keine Risiken einzugehen gedachte.

Schwere Energiepanzer fielen im Schutze ihrer Antigravschirme aus dem Dunkel herab. Sie setzten genau an den Stellen auf, wo die Gänge von den Hohlraumtastern entdeckt worden waren.

Die im steilen Winkel nach unten geschwenkten Impulsgeschütze der Kampfwagen begannen im gleichen Augenblick zu feuern. Plötzlich schien die Hölle entfesselt zu sein. Wir gingen rücksichtslos und entschlossen vor, nachdem wir diese geheimen Fluchtwege festgestellt hatten. Der Gesuchte durfte unter keinen Umständen entkommen.

Sonnenhelle Energiebahnen fraßen sich in den aufglühenden und anschließend vergasenden Boden hinein. Die Stollen wurden im direkten Durchstich erreicht, teilweise zugeschmolzen und anschließend durch einige in die Schächte eingeschossene Vibrationsbomben völlig zum Einsturz gebracht.

Sie arbeiteten schnell und zuverlässig, diese hochspezialisierten Männer, von denen jeder wußte, worauf es ankam.

Als im Tempel die Lichter aufflammten, waren die unterirdischen Verbindungen bereits nachhaltig zerstört. Das Donnern der Energieschüsse verlor sich in der Ferne. Nach einem letzten Grollen wurde es still.

Im Tempel rührte sich nichts. Nur die Beleuchtung blieb eingeschaltet. Wir warteten, bis die schwerbewaffneten Robottruppen des Regenten ankamen. Die flugfähigen Kampfroboter bildeten einen zweiten Einschließungsring.

Somit waren wir davon überzeugt, den Hohepriester in der Falle zu haben.

Rhodan lauschte zum Tempel hinüber. Wir vernahmen aber keinen Laut.

„Für meinen Geschmack ist es da drüben zu still", sagte Mercant plötzlich. Wir standen neben der gelandeten Space-Jet, in der sich das umgebaute Ortungsgerät befand. Das helle, aus dem Lautsprecher dringende Zirpen bewies, daß sich mein Zellaktivator innerhalb der Tempelmauern befand.

Ich



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